Fettsucht: Definition, Ursachen und Therapie bei extremem Übergewicht

Fettsucht: krankhaftes Übergewicht

Unter Fettsucht versteht man massives Übergewicht mit krankhaften Auswirkungen. Der Fachbegriff für Fettsucht ist Adipositas.
 

Wann spricht man von einer Fettsucht?

Merkmale für eine Fettsucht sind

  • ein Body Mass Index (BMI) von über 30 kg/m² bzw. ein BMI zwischen 25-30 kg/m², wenn zusätzliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen vor-liegen
  • ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Folgekrankheiten aufgrund der Fettverteilung im Körper: Bei Männern gilt ein Taillenumfang von 102 Zentimetern und mehr als kritisch, bei Frauen ein Taillenumfang von 88 Zentimetern und mehr.

Warum entwickeln Menschen eine Fettsucht?

Zu den Ursachen für eine extreme Gewichtszunahme zählen vor allem:

  • familiäre Veranlagung
  • falsche Ernährungsgewohnheiten
  • Bewegungsmangel

Auch psychische Faktoren spielen eine wichtige Rolle: Trauer, Sorgen, Frust und Stress führen bei manchen Menschen dazu, dass Essen als Verdrängungsstrategie oder Ersatzbefriedigung dient. Krankhafte Essstörungen, beispielsweise mit unkontrollierten „Fressanfällen“ (sogenanntes Binge-Eating), können zur Entstehung einer Fettsucht führen.  

Es gibt auch körperliche Ursachen für eine Fettsucht, etwa Hormonstörungen, diese sind aber eher selten.

Folgen einer Fettsucht

Die Betroffenen leiden körperlich und psychisch unter dem extremen Körpergewicht. Direkte Folgen sind unter anderem Unbeweglichkeit, fehlende Ausdauer, Kurzatmigkeit, starkes Schwitzen und Gelenkschmerzen.

Langfristig drohen Begleiterkrankungen wie

  • Diabetes mellitus
  • orthopädische Erkrankungen wie Arthrose der Knie- und Hüftgelenke und Wirbelsäulenerkrankungen
  • Fettleber
  • Bluthochdruck
  • koronare Herzkrankheit
  • Krebserkrankungen
  • psychische Probleme wie ein vermindertes Selbstwertgefühl, Depressionen und Angststörungen


Wie wird die Fettsucht behandelt?

Damit es dem Betroffenen gelingt, sein Gewicht dauerhaft zu reduzieren, sollte eine Therapie sowohl körperliche und psychische Faktoren berücksichtigen. In vielen Fällen ist eine stationäre Behandlung notwendig.
 

Wichtige Therapieelemente sind:

  • Motivationsaufbau und psychologische Betreuung: Die Therapeuten unterstützen den Betroffenen mit Schulungen und ggf. psychotherapeutischen Methoden dabei, die Ursachen für die Fettsucht zu erkennen und Verhaltensweisen zu ändern.
  • Nachhaltige Ernährungsumstellung auf eine ausgewogene und kalorienreduzierte Kost, unterstützt durch Schulungen und Ernährungsberatung.
  • Bewegungstherapie, zum Beispiel Ergometertraining, Wassergymnastik, Nordic Walking und Schwimmen
  • Ärztliche Betreuung: Diagnose und Behandlung möglicher Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Erkrankungen des Bewegungsapparats und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In extremen Fällen kann zur Behandlung der Fettsucht auch eine Operation zur Verkleinerung des Magenvolumens in Frage kommen, etwa eine Magenverkleinerung oder der Einsatz eines Magenbandes oder -ballons.

In jedem Fall ist die Behandlung der Fettsucht langwierig und setzt den Willen des Betroffenen voraus, dauerhaft seine Verhaltens- und Essgewohnheiten zu ändern.

Weitere Informationen:

Zentrum für Diabetes, Nephrologie und Adipositas

Diabetes, Nierenerkrankungen, Adipositas – Was macht das mit der Psyche?

Ambulante Reha bei Diabetes und Adipositas

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Prof. Dr. med. Jürgen Wagner

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Dr. med. Thomas Jörg Helling

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