Ernährungsumstellung – wann ist sie hilfreich, wann erforderlich?

Ziele der Ernährungsumstellung

Ziel einer Ernährungsumstellung ist, den eigenen Gesundheitszustand zu verbessern und Risiken für Folgeerkrankungen von Unter- oder Übergewicht oder falscher Ernährung zu minimieren. Eine Ernährungsumstellung ist nicht zwangsläufig mit einer Diättherapie gleichzusetzen. Auch für gesunde Personen mit Risikofaktoren oder in bestimmten Lebenssituationen (bspw. Übergewicht oder Schwangerschaft) kann eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein.

Eine Ernährungsumstellung kann aber auch bei bestimmten Krankheiten sinnvoll sein, dann richtet sich der neue Speiseplan nach der Grunderkrankung:
 

Ernährungsumstellung bei Diabetes

  • Empfohlene Trinkmenge: mindestens 1,5 Liter kalorienfreie Flüssigkeit
  • Drei Hauptmahlzeiten am Tag, Zwischenmahlzeiten in Absprache mit dem Arzt oder Ernährungsberater
  • Fünf Portionen Obst / Gemüse am Tag
  • Zwei bis drei Portionen Milchprodukte
  • Stärkehaltige Lebensmittel bei jeder Hauptmahlzeit, bevorzugt Vollkornprodukte
  • Fleisch in Maßen, Fisch möglichst ein bis zwei Mal pro Woche
  • Pflanzliche Öle verwenden 
  • Alkohol in kleinen Mengen
  • Süßigkeiten als Ausnahme
  • Langsam und bewusst Essen
  • Schonende Zubereitung
  • Saisonal und frische Produkte


Ernährungsumstellung bei Nierenerkrankungen

  • Empfohlene Trinkmenge: ca. ausgeschiedene Menge + 500 ml pro Tag
  • Flüssigkeitsgehalt von Nahrungsmitteln berücksichtigen
  • Salzarme Ernährung, denn Salz fördert Wasserereinlagerungen
  • Bei erhöhten Kaliumwerte, sollten kaliumreiche Lebensmittel (z.B. Obst- und Gemüsesäfte, Wein, Milch, Trockenobst, Bananen, Kartoffeln, Schokolade etc.) reduziert werden
  • Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird Phosphat unvollständig ausgeschieden: Phosphatreiche Produkte meiden (z.B. Schmelzkäse, Nüsse, Eigelb, Cola, Fertigprodukte)
  • Eine kontrollierte Eiweißzufuhr kann das Fortschreiten der Niereninsuffizienz verlangsamen (für Dialysepatienten nicht sinnvoll)
  • Fettarme Ernährung zur Senkung des bei Nierenkranken erhöhten Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
     

Ernährungsumstellung bei Adipositas

  • reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln (nährstoffreich und fettarm)
  • fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag (als Zwischenmahlzeiten)
  • täglich Milch und Milchprodukte 
  • Fett und fettreiche Lebensmittel meiden
  • Zucker und Salz in Maßen
  • Empfohlene Trinkmenge: mindestens 1,5 Liter kalorienfreie Flüssigkeit
  • Langsam und bewusst Essen
     

Bei einer begleiteten Ernährungsumstellung erhalten Sie auch Tipps aus der Ernährungsberatung, z.B.:

  • gegartes Gemüse nicht in Butter anschwenken
  • beim Salatdressing Sahne oder Mayonnaise durch Buttermilch oder Joghurt ersetzen
  • Fleisch in heißem Fett anbraten, damit sich die Poren schließen und das Fett nicht ins Fleisch eintreten kann und
  • Halbfettbutter oder –margarine zu verwenden

Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Jürgen Wagner

Prof. Dr. med. Jürgen Wagner

Chefarzt Innere Medizin

MEDICLIN Staufenburg Klinik

Dr. med. Thomas Jörg Helling

Dr. med. Thomas Jörg Helling

Leitender Oberarzt Innere Medizin

MEDICLIN Staufenburg Klinik