Brustkrebs und Ernährung

Ernähren Sie sich gesund und vielseitig. Das gilt ganz allgemein auch für gesunde Frauen. Eine ausgewogene Ernährung kann sich positiv auf Ihre Brustkrebs-Behandlung auswirken. Sie fühlen sich wohler und Ihr Körper erhält die Nährstoffe, die er jetzt benötigt.

Ernährung nach erfolgreicher Brustkrebs-Therapie

Ernährung nach erfolgreicher Brustkrebs-Therapie

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat 10 Regeln für gesunde Ernährung aufgestellt. Wenn Sie gesund einkaufen, essen und kochen möchten, halten Sie sich am besten an diese Empfehlungen, die auf breiten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Die 10 Regeln der DGE

  1. Essen Sie vielseitig
    Ernähren Sie sich abwechslungsreich und kombinieren Sie nährstoffreiche und energiearme Lebensmittel, vor allem pflanzliche Lebensmittel.
  2. Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“
    Mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag empfiehlt die DGE. So versorgen Sie sich ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen.
  3. Wählen Sie Vollkorn
    Wählen Sie Vollkornprodukte, denn sie sättigen länger und enthalten mehr Nährstoffe als Weißmehlprodukte. Die empfohlene Menge an Ballaststoffen beträgt 30 Gramm täglich, sie sollten vor allem aus Vollkornprodukten kommen.
  4. Wählen Sie tierische Lebensmittel bewusst aus
    Essen Sie ein- bis zweimal in der Woche Fisch. Seefisch enthält z. B. Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren.
    Fleisch, Wurstwaren und Eier nur in Maßen, 300 bis 600 g pro Woche. Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Empfohlen wird wenig rotes Fleisch zu essen und verarbeitetes Fleisch zu vermeiden.
    Milch und Milchprodukte sind kalziumreich und können täglich auf dem Speiseplan stehen, Hartkäse hat am meisten Calcium.
  5. Verwenden Sie gesundheitsfördernde Fette
    Verwenden Sie pflanzliche Öle wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. In vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertigprodukten sind versteckte Fette, die Sie meiden sollten. Pflanzenöle haben - wie andere Fette - viele Kalorien, jedoch sind sie gesundheitsfördernd, da sie auch lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E enthalten.
  6. Sparen Sie an Zucker und Salz
    Meiden Sie Zucker und Lebensmittel, die viel Zucker enthalten, denn sie sind nährstoffarm und kalorienreich. Seien Sie kreativ beim Kochen! Verwenden Sie Kräuter und Gewürze und wenig Salz, höchsten 6 g am Tag. Wenn Sie salzen, nutzen Sie mit Jod und Fluorid angereicherstes Salz.
  7. Trinken Sie Wasser
    Wasser ist lebensnotwendig, pro Tag sollten rund 2 -3 Liter Flüssigkeit getrunken werden. Dabei sind Wasser – mit oder ohne Kohlensäure – und andere energiearme Getränke zu bevorzugen. Mit Zucker gesüßte Getränke und Alkohol sollten vermieden werden.
  8. Bereiten Sie Ihr Essen schonend zu
    Lebensmittel sollten Sie bei möglichst niedrigen Temperaturen und mit möglichst wenig Wasser und wenig Fett garen – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen. Die Zutaten sollten möglichst frisch sein.
  9. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Essen
    Genießen Sie Ihr Essen, essen Sie langsam und bewusst, und Sie fühlen sich viel schneller satt.
  10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung
    Eine ausgewogene Ernährung und viel körperliche Bewegung und Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen und helfen Ihnen, das Körpergewicht zu regulieren.

Lebensmittel für eine gesunde Ernährung

Empfehlenswert

  • Vollkornbrot, Vollkorngetreideprodukte
  • Haferflocken, Müsli ohne Zucker
  • Vollkornreis, Pellkartoffeln
  • Frisches Obst
  • Gemüse und Salat
  • Oliven-, Raps-, Walnuss, Lein- und Weizenkeimöl
  • Wasser, Kaffee, ungezuckerter Tee
  • Fisch/Meeresfrüchte
  • Eier, Milch, Buttermilch, Naturjoghurt, Quark, Käse ‒ fettarm
Empfehlenswert

Nicht empfehlenswert

  • Weißbrot, Toastbrot, Weizenbrötchen, Croissant
  • Hartweizennudeln, Reis, Pommes, Kroketten
  • Fertiggerichte, Fast Food
  • Süßigkeiten, Süße Backwaren, Chips
  • Obstkonserven und Obstkompott, Trockenobst
  • Schweine-/Gänse-/Butterschmalz, Palmfett
  • Softdrinks, Limonade, Fruchtsaft, Alkohol
  • Panierter Fisch
  • Fleisch und Wurstwaren
  • Sahne, Pudding, Fruchtjoghurt
  • Kakaozubereitungen, fettreich

Häufige Fragen

Zum Thema Brustkrebs und Ernährung finden Sie hier Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Darf ich Kaffee trinken?

Ja, Sie dürfen Kaffee trinken. 2-3 Tassen Kaffee pro Tag sind zu empfehlen. Achten Sie darauf, den Kaffee nicht zu heiß zu trinken, denn das schadet den Schleimhäuten und der Speiseröhre. Auch kann Kaffee den Magen reizen. Kaffee ist kein Risikofaktor für Brustkrebs.

Darf ich phytoöstrogenreiche Lebensmittel essen, wenn ich einen hormonsensiblen Brustkrebs habe?

Nach aktueller Studienlage in normaler Menge erlaubt. Es spricht nichts gegen Tofu zum Mittagessen und danach einen Milchkaffee aus Sojamilch.

Brauche ich zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel nach erfolgreicher Krebsbehandlung?

Bei einer ausgewogenen Ernährung sind generell keine Nahrungsergänzungsmittel nötig. Ein Mangel von Vitaminen oder Spurenelementen kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Der natürliche Weg durch die Ernährung ist Nahrungsergänzungsmittel vorzuziehen.

Sind Krebsdiäten zu empfehlen?

Nein, wissenschaftliche Studien zeigen keine Wirkung gegen Krebs, führen jedoch zu Mangelernährung und schwächen den Körper und machen diesen anfälliger. Es gibt keine Lebensmittel, die Krebs verhindern.

Was kann ich bei Verstopfung machen?

Man sollte viel trinken und sich täglich bewegen. Die Menge der Ballaststoffe langsam erhöhen und dabei gut kauen. Auf verstopfende Lebensmittel verzichten.

Was kann ich machen, wenn ich unter der endokrinen Therapie zunehme?
  • Ernähren Sie sich ausgewogen
  • Essen Sie regelmäßig 2-3 kleine Mahlzeiten pro Tag
  • Bewegen SIe sich täglich
  • Reduzieren Sie die Menge an Kohlenhydraten
  • Am besten verzichten Sie abends auf Kohlenhydrate
  • Bevorzugen Sie allgemein Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index
  • Reduzieren Sie Fett
  • Vermeiden Sie Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel
  • Essen Sie mehr Gemüse und Salat

Rezepte

Rote Linsensuppe mit Curry

Rote Linsensuppe mit Curry

Zutaten für 4 Portionen:
1 Zwiebel
2 EL Rapsöl
2 Knoblauchzehen
1 EL Curry
½TL Paprikapulver, edelsüß
¼ TL Kreuzkümmel
1 TL Kurkuma
Jodsalz, Pfeffer
4 EL Tomatenmark
1,5 l Gemüsebrühe
300 g rote Linsen
1 Bund Petersilie

Zubereitung:

  • Die Zwiebel klein würfeln und im Rapsöl dünsten.
  • Die Knoblauchzehen schälen, zerdrücken und zugeben. Mit Curry, Paprika, Kreuzkümmel, Kurkuma, Jodsalz und Pfeffer würzen. Das Tomatenmark zugeben. Alles kurz anschwitzen.
  • Die Gemüsebrühe zugießen, die Linsen einstreuen und das Ganze aufkochen und bei geringer Hitze ca.20 Min gar kochen.
  • Die Petersilie waschen, hacken und kurz vor dem servieren auf die Suppe streuen.

Rezeptberechnung (pro Portion): Eiweiß: 21 g, Fett: 5 g, KH: 42 g, BE: 3,5, kcal: 320, kJ: 1342

Grüner Smoothie mit Spinat und Kurkuma

Zutaten für 2 Personen

100 g Blattspinat
1 kleine Banane
1 kleiner Apfel
1 kleine Avocado
400 ml Mineralwasser
½ TL Kurkumapulver

Zubereitung:

Alle Zutaten gut kühlen. Dann zerkleinern und in einen Mixer geben und bis zur gewünschten Konsistenz mixen. Zeitnah genießen.

Grüner Smoothie mit Spinat und Kurkuma

Weitere Informationen

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